Wehrleiter Stefan Kaiser im Interview mit der Westfalenpost

Stefan Kaiser ist der neue Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr in Schmallenberg.

Der Westernbödefelder spricht im Interview über Herausforderungen, zukünftige Ziele und auch darüber was er gerne in seiner Freizeit macht.

 

WP: Sie waren bis vor Kurzem noch stellvertretender Wehrleiter. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer neuen Position. Welche neuen Aufgaben kommen jetzt auf Sie zu?

Ich habe auf dem Papier die Verantwortung übernommen. Dennoch ist es für mich sehr wichtig zu unterstreichen, dass es eine Wehrleitung gibt und ich nicht alleine vorne stehe. Jürgen Schneider ist bzw. war bereits stellv. Leiter der Feuerwehr und bleibt weiterhin fester Bestandteil des Teams. Die Suche nach einem zweiten Stellvertreter ist in der kalten Jahreszeit geplant.

 

WP: Seit wann sind Sie bei der Freiwilligen Feuerwehr und wie sind Sie dazu gekommen?

Ich bin seit 1999 bei der Feuerwehr. Damals habe ich meine Ausbildung bei Martinrea Honsel in Meschede absolviert. Dort hat damals ein anderer Auszubildender zu mir gesagt, dass ich doch mal zur Freiwilligen Feuerwehr gehen könnte, das könnte was für mich sein.

 

WP: Zum Thema Nachwuchs: Hat die Schmallenberger Feuerwehr Probleme mit Nachwuchskräften?

Da können wir uns hier im ländlichen Raum sehr glücklich schätzen. In vielen Orten gibt es Jugendfeuerwehren, die einen wichtigen Teil der ehrenamtlichen Jugendarbeit leisten und die Jugendlichen an die Arbeit der Feuerwehr heranführen. Darüber hinaus werden unsere Einheiten in vielerorts einem Verein gleichgestellt und sind so aktiver Teil der Gemeinschaft. Wir haben aktuell rund 550 aktive Kameradinnen und Kameraden in Schmallenberg. Dazu kommen Ehrenabteilung, Jugendfeuerwehr und unser Feuerwehr-Tambourcorps.

 

WP: Sie arbeiten im Kreis Paderborn. Was machen Sie dort genau? Ist es nicht anstrengend ständig zu pendeln?

Ich leite dort den operativen Rettungsdienst. Meine Dienstelle ist die Kreisfeuerwehrzentrale in Büren-Ahden – direkt am Flughafen. Ich fahre von Westernbödefeld knapp 40 Minuten dorthin. Das geht noch für mich und ich wohne gerne hier in Schmallenberg. Zuvor habe ich 14einhalb Jahre bei der Feuerwehr Paderborn gearbeitet und zum Schluss täglich 150km zurückgelegt.

 

WP: Sehen Sie es als Problem, dass Sie tagsüber meistens in Büren sein werden und hier die Stelle des Wehrleiters haben?

Die Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr ist ein Ehrenamt. Fast alle aktiven Mitglieder sind berufstätig und einige von uns arbeiten außerhalb von Schmallenberg oder sind tagsüber auf Montage. Das ist das normale Tagesgeschäft einer freiwilligen Feuerwehr. Hier in Schmallenberg verfügen wir über einen organisierten Führungsdienst, welcher die Einsatzleitung übernimmt. Darüber hinaus haben wir viele qualifizierte Führungskräfte in unseren Einheiten. Bei größeren Einsatzlagen ist es wichtig, dass ein Mitglied der Wehrleitung vor Ort ist. Allerdings ist es nicht erforderlich, direkt in den ersten Minuten an der Einsatzstelle zu sein. Abgesehen davon, können wir uns gut aufteilen, weil wir mehrere Personen sind.

 

WP: Gibt es irgendwelche Projekte oder Aufgaben, die Sie jetzt schon angehen?

Unsere Gemeinde schreibt aktuell den Brandschutzbedarfsplan fort. Hieran wird die Feuerwehr beteiligt. Ein Brandschutzbedarfsplan wird regelmäßig – alle fünf Jahre – überarbeitet und beinhaltet unter anderem welche Einsatzfahrzeuge oder Gerätschaften ausgetauscht werden müssen oder welche Gerätehäuser Erweiterungen oder Sanierungen benötigen. Feuerwehrfahrzeuge kosten entsprechend ihrer Ausstattung schnell mehrere Hunderttausend – eine solche Ausstattung muss gut geplant werden.

WP: Gibt es noch Zukunftsprojekte, die Sie angehen wollen?

Ob man von Zukunftsprojekten sprechen kann, weiß ich nicht….die Ernennung zum Leiter der Feuerwehr erfolgte auf die Dauer von sechs Jahren. In dieser Zeit müssen die Maßnahmen aus dem neuen Brandschutzbedarfsplan umgesetzt, Konzepte an technische Weiterentwicklungen angepasst oder grundsätzliche Themen wie Digitalisierung angegangen werden. Die erste Aufgabe ist es zunächst im neuen Terrain Fuß zu fassen und für ALLE das zeitintensive Ehrenamt „Feuerwehr“ neben Familie, Privatleben und Beruf leistbar zu halten.

 

Ein Interview zwischen Frau L. Stampoulis (Westfalenpost) und Stefan Kaiser, dem neuen Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Schmallenberg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.